Schwul 0 schwul salzburg
Lange Zeit galt Österreich als Nachzügler in Sachen Lesben- und Schwulenemanzipation. Inzwischen hat sich aber einiges geändert. Seit gibt es die Ehe für alle, und Wien profiliert sich ganz bewusst als Urlaubsziel für queere Touristen. Wie schaut es aber aus auf lokaler Ebene?
Obwohl es die wenigsten wissen, gibt es inzwischen drei Gemeinden, wo der Bürgermeister offiziell mit einem Mann verheiratet ist. Wenn man den Wiener Bezirksvorsteher Markus Rumelhart mitzählt, sind es vier. Drei der vier kommen aus der SPÖ. Dass auch die FPÖ mit Christian Popp in Stadl-Paura einen schwulen Bürgermeister stellt, dürfte manche überraschen.
Obwohl er bei seinem Amtsantritt noch ganz offen dazu stand, mit einem Mann verheiratet zu sein, ist Popp inzwischen sehr zurückhaltend geworden. Ein vereinbarter Interviewtermin wird kurzfristig abgesagt. Gab es etwa Druck von oben? Mit Manfred Haimbuchner steht ein vehementer Gegner der Homoehe an der Spitze der FPÖ-Oberösterreich.
Das Regenbogenherz Wiens. Wenn es aber einen Ort in Österreich gibt, den man als homofreundlich bezeichnen kann, dann ist das Mariahilf. Und seit gibt es mit Markus Rumelhart den ersten offen schwulen Bezirksvorsteher. Dass er nach Mariahilf kam, hing damit zusammen, dass die AIDS-Hilfe, wo er arbeitete, an den Gürtel übersiedelte.
Dass er sich dabei für die Sozialdemokratie entschied, hing auch zusammen mit seinem persönlichen Hintergrund. Was Rumelhart an seiner Arbeit als Bezirksvorsteher vor allem schätzt, ist der Kontakt zur Bevölkerung. Emanzipation auf der Orgel. Und interessanterweise war es auch das Orgelspiel, wodurch er erstmals politisch tätig wurde.
Schwul 0 schwul: eine diskussion, inspiriert von salzburg
Als er noch in Salzburg wohnte, erlebte er, dass ein Organist wegen seiner Homosexualität entlassen wurde. Dass er nach Oberndorf übersiedelte, war zum Teil wegen seines Ehemannes, der ein gebürtiger Oberndorfer ist. Die Leute haben gesagt: Die Tatsache, dass er offen dazu steht, macht ihn sympathisch und darum können wir ihn vertrauen.
Djundja glaubt auch, dass die Gesellschaft in diesem Punkt oft weiter ist als die Politik. Homophobie in der Verkehrspolitik. Dass es bisher keine lesbische Bürgermeisterin gegeben hat, mag vor allem daran liegen, dass das Bürgermeisteramt noch immer eine Männersache ist.
Allerdings gab es zwischen und in Graz mit der Grünen Lisa Rücker die erste lesbische Vizebürgermeisterin. Sogar meine Tochter, die 30 Jahre alt ist, meint, dass sich innerhalb der letzten 15 Jahre wahnsinnig viel geändert hat und selbstverständlich geworden ist.
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