Schwule dating apps genf

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Konservative US-Katholiken haben schwule Priester systematisch ausspioniert — und investierten dafür vier Millionen Dollar, um diese auf Dating-Apps für Homosexuelle zu finden. Der Laienorganisation geht es darum, «für die Heiligkeit der Kirche zu kämpfen». Sie fordern die Bischöfe zum Handeln auf.

Ein prominentes Opfer ihrer Aktion war der Generalsekretär der US-Bischofskonferenz. Der Abgang von Jeffrey Burrill kam schnell und unerwartet. Im Juli trat der Generalsekretär der US-Bischofskonferenz von seinem Amt zurück, in das er erst acht Monate zuvor berufen worden war.

Ein Vorgang, der in der katholischen Welt für Schlagzeilen gesorgt hatte. Burrill wusste da bereits, was «The Pillar» nur wenig später über ihn verbreiten sollte. Der Geistliche sei regelmässiger Gast in Schwulen-Bars, schrieb das konservative katholische Nachrichtenportal.

Nutzerdaten der Dating-App «Grindr» für Homosexuelle seien über Burrills Mobilfunk-Signale nachweisbar. Die App wird jeden Monat von rund elf Millionen Menschen weltweit genutzt. Der Fall liegt zwar bald zwei Jahre zurück, erhielt aber nun erneut mediale Aufmerksamkeit. Vergangene Woche veröffentlichte die «Washington Post» eine detaillierte Recherche über das systematische Ausspionieren schwuler Priester durch konservative US-Katholiken.

Dabei steht nicht sexueller Missbrauch im Fokus, sondern die praktizierte Homosexualität und der Verstoss gegen den Zölibat rufen die Moralhüter auf den Plan. Experten zum Thema Klerus und Sexualität gehen von einem Drittel schwuler Priester in den USA aus.

Die «Washington Post» hat nach eigenen Angaben über anonyme Mittelsmänner Einblick in die Praktiken einer Gruppe aus Colorado gewonnen, die sich «Catholic Laity and Clergy for Renewal» nennt. Die beiden Informanten werden in dem Artikel nicht namentlich erwähnt, da sie um Anonymität gebeten hatten.

Beide bewerten das Vorgehen der Aktivisten als Bespitzelung und Nötigung, was der Beziehung zwischen Priestern und Bischöfen und der Kirche schade. Die Gruppe aus Denver hat demnach Millionen Dollar in den Ankauf von digitalen Daten investiert, um Priester ausfindig zu machen, die Dating- und Kontakt-Apps für Homosexuelle nutzen.

Sie sind auch die Quelle für das Outing Burrills. Es gehe darum, «das Engagement des römisch-katholischen Klerus zu unterstützen und die Lehren der Kirche zu leben», heisst es in ihren Gründungsunterlagen. Der Ankauf von Informationen schwuler Priester über Dating-Apps war der Organisation nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Dollar wert.

Zu den regelmässigen Empfängern der Berichte hätten rund ein Dutzend US-Bischöfe gehört. Über zwei Fälle liegen der «Post» Kopien der Berichte vor — einer davon betrifft Burrill. Jayd Henricks, Präsident der Laienorganisation, hat schon vor Veröffentlichung der Recherche reagiert.

Er sei stolz darauf, durch Technologie den Bischöfen zu helfen, Priester zu identifizieren, die «im Widerspruch zu ihrem Zölibats-Versprechen leben». Seine Organisation werde mit allen Mitteln, die zur Verfügung stünden, «für die Heiligkeit der Kirche kämpfen, einschliesslich der Daten».

Zu diesen Mitteln gehört der Abgleich der App-Daten mit den Standorten von Wohnorten, Arbeitsplätzen und Seminaren von Priestern, die in Verdacht stehen, auf Schwulen-Apps unterwegs zu sein. Die Aktivitäten der Colorado-Katholiken gegen schwule Priester stellten nicht weniger als die «Umkehrung der kirchlichen Machtdynamik» dar, kommentiert die «Post».

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Es seien erzkonservative Laien, die jetzt Druck auf die Bischöfe ausübten. Die «Causa Burrill» gilt offiziell als einziger Fall, der zum abrupten Ende einer Kirchenkarriere durch kompromittierende digitale Daten geführt hat. Andere, so die Informanten der Zeitung, wunderten sich womöglich gerade darüber, warum ihre erwartete Beförderung ausbleibe oder sie sich mit einem überraschenden Vorruhestand konfrontiert sähen.

Schweizer Bischofskonferenz.