Gay boys bare köln

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Ausgabe 1 - Beim schwulen Sex ist das Kondom erst in Folge der HIV-Pandemie in Gebrauch gekommen. Die HIV-Epidemie hat das Sexualleben schwuler Männer grundlegend verändert Dannecker, , S. Nachdem die sexuelle Übertragbarkeit des Virus feststand, war es mit der sexuellen Liberalisierung der er Jahre erst einmal vorbei.

Kondomgebrauch Condom use. Das Ziel dieses Safer-Sex-Dispositivs bestand in der Rettung der Lust bei gleichzeitiger Minderung des Infektionsrisikos Dannecker, , S. Die Kondomkampagne war für damalige Verhältnisse revolutionär. Die Propagierung von Kondomen rief — wie andere Bestrebungen zur sexuellen Selbstbestimmung — Proteste insbesondere seitens der katholischen Kirche hervor Reichert, , S.

Der konsequente Gebrauch von Kondomen beim Analverkehr war über Jahrzehnte zentraler Bestandteil des Safer-Sex-Dispositivs. Er stellte für schwule Männer eine Neuerung dar, für die es vorher schlicht keine Notwendigkeit gegeben hatte. Der Kondomgebrauch war ein Kompromiss, eine Notlösung.

Kondome in der heute gebräuchlichen Form gehen auf eine Erfindung von Julius Fromm aus dem Jahr zurück. Seit werden sie aus Latex hergestellt. Während sie zunächst hauptsächlich zwecks Empfängnisverhütung angewendet wurden, gehörten sie bereits im Ersten Weltkrieg zur Standardausrüstung deutscher, französischer und britischer Soldaten, denen sie primär als Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen dienen sollten Wikipedia, Auf diesen Zweck besann man sich nun auch in der Aids-Krise.

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Kondome sind preiswert und leicht verfügbar. Körperlich werden sie, von seltenen Allergien abgesehen, gut vertragen. Sie werden nur bei Bedarf angewandt und wer ein Kondom benutzt, hat selbst die Kontrolle über die Prävention. Kondome bieten einen begrenzten Schutz vor den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen wie Chlamydien, Gonorrhöe und Syphilis.

Ideale Bedingungen sind jedoch häufig nicht gewährleistet. Unter Alltagsbedingungen beeinträchtigen vor allem Anwendungsfehler die Sicherheit. Das Hauptproblem dürfte jedoch im inkonsequenten Gebrauch liegen Dannecker, , S. Kondome und ekstatische Lust sind eben schwer vereinbar Dannecker, , S.

Weitere Hintergründe des situativen Scheiterns der eigenen Präventionsabsichten liegen in den häufig übersehenen psychischen und psychosomatischen Nebenwirkungen des Kondomgebrauchs. Das Kondom ist für schwule Männer ein zwecks Überlebens aufgezwungener Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung.

Es wird beim Sex häufig als störend erlebt Bochow, Lenuweit, Sekuler und Schmidt, , S. Daher verwundert es nicht, dass sich bewusster und unbewusster Widerstand regte. Eine vergleichbare Diskussion wurde in der Corona-Pandemie geführt Agamben, , S. Diese Transformation geschah allerdings bereits durch das Aufkommen von Aids und die Reaktionen darauf und wurde durch die Diskurse über Safer Sex nur verstärkt Dannecker, , S.

Das Kondom als Verhütungsmittel zählt zu den Barrieremethoden. Eine Latexschicht als Trennwand zwischen zwei Körpern schränkt für viele das Empfinden von Lust, Nähe und Intimität ein Dannecker, , S. Das Kondom wird darüber hinaus als Lustkiller empfunden, weil es die Infektionsgefahr symbolisiert und vergegenwärtigt Mascher, Es hat aber noch andere Symbolfunktionen, denn es steht auch für konservative Werte wie Leben, Gesundheit, Sicherheit, Erhaltung der Produktivität, moralische Reinheit, Sauberkeit, Selbstkontrolle, vernunftgeleitete Sexualität, Verantwortungsbewusstsein sowie moralische und juristische Korrektheit Nagel, , Tziallas,