Amnesty international schwulenrechte berlin
We remember. A V I V A-BERLIN. Denn während manche afrikanischen Staaten anti-diskriminierende Gesetzgebungen implementiert haben, Eine Mischung aus Homophobie und der Angst, sich sowohl mit dem AIDS-Virus als auch "mit Homosexualität anzustecken" , bedeutete für diesen nach zwei Wochen den Tod.
Auf seinem Krankenblatt waren die Worte "known homosexual" vermerkt. Diskriminierung und Gewalterfahrungen prägen den Alltag vieler Menschen, die sich nicht den Geschlechts- und Sexualitätsnormen ihrer Gesellschaft unterwerfen wollen. Ende Juni hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International einen Bericht veröffentlicht, der Veränderungen in Bereich LGBTI-Rechte diskutiert und historisch kontextualisiert.
Die knapp Seiten basieren auf der Analyse von nationalen und internationalen Gesetzgebungen, Gerichtsurteilen, akademischen Auseinandersetzungen, Interviews mit über 60 Personen aus den Bereichen Aktivismus, Wissenschaft, Recht und Medizin sowie Überlebenden von Gewalterfahrungen in Uganda, Kamerun, Kenia und Süd-Afrika.
Verschärfte Gesetze Wesentliche Schlussfolgerung des Berichtes ist die Feststellung einer klaren Tendenz zur weiteren Marginalisierung von LGBTI-Personen. Seit gibt es ein ähnliches Gesetz in Burundi und rechtliche Verschärfungen bezüglich gleichgeschlechtlicher Sexualität wurden auch in Nigeria und Liberia implementiert.
In den nördlichen Regionen Nigerias, den südlichen Regionen Somalias und des Sudan sowie in Mauretanien wird auf Homosexualität weiterhin die Todesstrafe verhängt. Südafrika — Recht vs. Lebensrealität Das südlichste Land des Kontinents nimmt in den Diskussionen über LGBTI-Rechte eine besonders ambivalente Rolle ein.
Südafrika hat innerhalb der UNO eine führende Rolle in der Promotion von Menschenrechtagenden eingenommen und gibt sich auch auf Ebene der nationalen Gesetzgebung als liberal. Es war das erste Land, das Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität verbot.
Zu verbuchen gibt es seit kurzem positive Entwicklungen für Schwule und Lesben in Bezug auf Adoptionsrechte und Ehe. Die Alltagsebene zeigt aber eine andere Seite auf: "LGBTI rights are more visible, and claiming LGBTI identities is more common", berichtet die refugee-Aktivistin Gail.
Sehr häufig kommt es zu sogenannten "corrective rapes" der Bericht diskutiert auch diesen umstrittenen Begriffes und allein zwischen Juni und November wurden sieben Personen ermordet, fünf davon waren lesbisch. The violence is playing out at the intersection of gender and sexuality, race, class and culture.
Amnesty international und schwulenrechte: aktuelle kampagnen in berlin
Von dieser gehen nicht nur viele Gewalthandlungen gegenüber LGBTI-Personen aus, durch ihr Wegschauen werden viele Übergriffe auch erst ermöglicht. Oft wird die Schuld den Betroffenen selbst in die Schuhe geschoben, es kommt also zu "sekundären Viktimisierungen" - in Folge wird Gewalt nur selten angezeigt.
Im Prozess der gesellschaftlichen Meinungsbildung nehmen vor allem die Medien eine wichtige Position ein, die oft dazu genützt wird, LGBTI-Personen zu outen oder weit hergeholte Verschwörungstheorien voranzutreiben. Die meisten dieser Personen waren in ihren Funktionen in öffentlichen Ämtern für Korruption bekannt, was laut der Zeitung ein offensichtliches Indiz für Homosexualität sei.
Mit den Wortkreationen "homocracy" und "anusocracy" schürte sie Angst vor den "reichen, korrupten Homosexuellen". So haben sowohl der Präsident von Namibia als auch von Zimbabwe des öfteren Schwul- und Lesbischsein mit Themen wie Korruption, Pädophilie, Kindesmord, Pornografie und anderen gesellschaftlichen Übeln verbunden.
Letzterer — Robert Mugabe — bezeichnete Schwule und Lesben unlängst als "worse than dogs and pigs". Diese Diskurse finden sich ebenfalls im Kontext religiöser Kongregationen wieder. Besonders vehement bekämpfen evangelikale Kirchen Homosexualität, die in ihren Bemühungen oft von den USA finanziell unterstützt werden — sowohl von anderen evangelikalen Gruppen als auch von der nordamerikanischen Regierung selbst.
Homosexualität als koloniales Erbe? In diesen Diskussionen wird sich — vor allem von religiös-konservativer Seite — gern des Arguments bedient, dass LGBTI-Identitäten "un-afrikanisch" seien und durch den Kolonialismus importiert wurden. In vielen Ländern des sub-saharischen Afrikas hatten gleichgeschlechtliche Beziehungen aber eine lange Tradition — In über 40 ethnischen Gruppen in Süd-Afrika, Benin, Nigeria, Kenia und dem Südlichen Sudan gab es bespielsweise Ehen zwischen Frauen.
Der Bericht zeigt auf, dass in der Kolonialzeit nicht-normative Sexualitäten und Geschlechterrollen als rückständig und unzivilisiert propagiert wurden, daher also nicht diese, sondern die diskriminierenden Gesetzgebungen ein Erbe dieser Periode darstellen.