Gayszene frankfurt basel
Gayszene frankfurt: ein überblick für besucher aus basel
Schwule Geschichte Frankfurts von Christian Setzepfandt Teil 1 der 8-teiligen Serie. Dass aber schon viel früher, zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts in Frankfurt für schwule Rechte gekämpft wurde, ist weniger bekannt. Christian Setzepfandt, Kunsthistoriker und Stadtführer, wird in seiner siebenteiligen Serie Frankfurts schwule Historie erzählen.
Die Zeitreise beginnt im ausgehenden Jahrhundert: gesellschaftliche Veränderungen; die Reformation des Strafrechts, Paul Johann Feuerbach und die Forderung nach Abschaffung der "Sodomiestrafen", Karl Heinrich Ulrichs mit einer eigenen Theorie, in der Homosexuelle Männer als "Urninge" bezeichnet wurden und der politisch aktive Jurist Johann Baptist Schweizer sind die Protagonisten im ersten Teil der GAB Serie.
Ich, ich erstehe als euer Ankläger" Karl Heinrich Ulrichs. Das frühe Jahrhundert war in Deutschland von starken gesellschaftlichen Veränderungen durchzogen. Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation endete auch in den meisten Teilen des Landes das seit dem Im ausgehenden Jahrhundert änderte sich gegenüber vielen "Vergehen" in der Zeit der Aufklärung auch die Art der Körperstrafen.
In der Amtszeit Kaiser Joseph II. Seit wurden nun die für ihre "Laster" schuldig befundene Schwulen zum Schiffeziehen verurteilt, was nichts anderes als die ökonomische Ausnutzung der Todesstrafe war, denn meist starben die ausgezehrten Männer in den Sümpfen entlang der deutsche Flüsse.
Nach der französischen Revolution änderten sich in Deutschland auch allmählich die gesellschaftlichen und strafrechtlichen Bedingungen. Der erste deutsche Jurist, der sich für eine grundsätzliche Reform des Strafrechts, und im besonderen der Paragraphen, die die Schwulen betrafen einsetzte, war der bayrische Jurist Paul Johann Anselm von Feuerbach Er sprach sich für die Abschaffung aller "Sodomiestrafen" aus und zumindest in einigen deutschen Staaten wurden diese fast bis zum Ende des Jahrhunderts nicht mehr geahndet.
Feuerbach lebte zeitweise in Frankfurt und wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beerdigt. Bayern war nicht überall, dies spürte besonders der am August in Aurich geborene Karl Heinrich Ulrichs. Ulrich schrieb Briefe an seine Schwester und in diesen entwickelte er eine Theorie zur Liebe zwischen Männern.
Er bezieht sich dabei auf diejenigen Menschen die der mutterlosen Tochter des Himmels "Uranos" entstammen. Er bezeichnet daher die Schwulen bald als "Urninge" und "Drittes Geschlecht", die in einem männlichen Körper eine weibliche Seele haben. Dabei sucht der Urning aber seine Partner unter jungen Männern und Soldaten, nicht aber unter Urningen.
Ulrichs konzipierte eine Zeitschrift mit dem Namen "Uranus". Sie war die Weltweit erste Zeitschrift für die Sache der Schwulen und deren Menschenrechte vertrat. Die Gräber der Juristen Feuerbach und Schweizer befinden sich auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Fotos: Setzepfandt Gedicht.
Karl Heinrich Ulrichs. Hier tagte seit das erste deutsche demokratische gewählte Parlament. Ulrichs war zwar nicht Parlamentarier, nahm aber an vielen Diskussionen im Umfeld der Paulskirche teil. Er lebte u. Für die nächsten Jahre blieb die Stadt sein Wohnsitz.