Schwule gegenden frankfurt
Seit dem Juni gibt es in Deutschland keine strafrechtliche Sondervorschrift zur Homosexualität mehr. Paragraph Strafgesetzbuch StGB kriminalisierte über Jahre Homosexualität und legitimierte staatliche Verfolgung von schwulen und bisexuellen Männern. Erst seit dem In unserer heutigen Gesellschaft wirkt der Gedanke einer Strafvorschrift zur Homosexualität nur noch befremdlich.
Junge Menschen können es kaum glauben, wenn man ihnen erzählt, dass unser Staat Menschen ins Gefängnis steckte, nur weil sie anders liebten als die Mehrheit. Ein wenig Vorgeschichte: Die Strafbarkeit von Homosexualität im Abendland stammt aus dem spätantiken bzw.
Jahrhundert der Tod auf dem Scheiterhaufen. Andere nahmen den Stab auf. Der Machtantritt der Nationalsozialisten machte alle Liberalisierungsanstrengungen zunichte. Sie führten die totale Kriminalisierung männlicher Homosexualität ein. Die Justiz stellte sich willig in den Dienst der Machthaber.
Bis gab es ca. Tausende schwuler Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt. Nur eine Minderheit überlebte den Terror der Lager. Die Bundesrepublik knüpfte nach weder an die Reformdiskussion der Weimarer Republik noch an deren vergleichsweise zurückhaltende Polizeipraxis gegenüber Homosexuellen an.
Die junge Bundesrepublik der Ära Adenauer suchte bewusst in christlicher Moral Heilung von den Schrecken des Nationalsozialismus. Für die Homosexuellen bedeutete das nichts Gutes. Sie galten weiterhin als Gefahr für Familie, Gesellschaft und Staat. Die bundesdeutsche Justiz verurteilte in diesem Zeitraum nochmals ca.
Noch mal so viele gerieten in staatliche Ermittlungsverfahren. Es herrschte ein massiver Verfolgungsdruck: Razzien, Rosa Listen, Prozesswellen, totale gesellschaftliche Ächtung. Die Gesamtheit der Homosexuellen musste in der Angst vor Entdeckung leben, musste jederzeit mit Kriminalisierung und sozialer Ächtung rechnen.
Diese Auffassung vertrat auch das Bundesverfassungsgericht BVerfG. Offenbar steuerte vor allem die Sexualmoral der katholischen Kirche den Gang der Beratung. Ein weiteres Schlüsseldokument autoritären Denkens sowie von Grundrechtsignoranz in der frühen Bundesrepublik ist der von der Bundesregierung am 4.
Oktober dem Bundestag vorgelegte Entwurf eines Strafgesetzbuches , abgekürzt E Schäffers Nachfolger Wolfgang Stammberger FDP , im Amt seit November , konnte oder wollte daran anscheinend nicht rütteln. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger FDP hat Anfang eine wissenschaftliche Kommission zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des eigenen Hauses eingerichtet.
Frankfurt: dein guide zu den lebendigsten schwulen vierteln
Wer waren die Täter in Beamtenapparat und politischer Führung, die homosexuelle Menschen kriminalisiert, verächtlich gemacht und ihnen auch im demokratischen Staat Grundrechte verweigert haben? Der E wurde nie verabschiedet. Die fachliche wie politische Diskussion entwickelte sich weg vom Sittenstrafrecht hin zu einem dem Rechtsgüterschutz verpflichteten Strafrecht.
Eine freiere Auffassung von Sexualität und das Streben nach Selbstverwirklichung prägten den Zeitgeist.